ULMENHOLZ

Die Ulme – der unbekannte Baum

Obwohl die Ulmen trotz fast 100-jährigem Kampfes gegen den holländischen Ulmensplintkäfer noch nicht ausgestorben sind, kennt sie doch fast niemand mehr. Wer weiss schon noch wie das Blatt einer Ulme aussieht? Die Ulme ist der einzige Laubbaum bei dem die Blüten und Früchte noch vor den Blättern wachsen.

Die Hochzeiten der Ulmen begannen schon vor etwa 10 Millionen Jahren, ein Rückgang setzte jedoch auch schon vor 4 bis 8000 Jahren ein. Der Rückgang der Ulmen hat mehrere Faktoren: schon im Mittelalter wurden bevorzugt gute Böden, die die anspruchsvolle Ulme benötigt, gerodet. Ein weiterer ist die Ersetzung von Mischwäldern durch Fichten und Buchen-Monokultur. Hinzu kommen noch Regulierungen der Flussläufe und Absenkung des Grundwasserspiegels.

Woodandform Pfeffermühlen aus Ulmenholz

 

Seit 1920 kommt zu all dem noch der Pilzkrankheiten übertragende Ulmensplintkäfer hinzu, der bevorzugt Ansammlungen von Ulmen oder auffällige freistehende Exemplare anfällt. Der Pilz verstopft die wasserführenden Gefässe, sodass die Ulmen vertrocknen. Deswegen findet man Ulmen mittlerweile eher einzeln und eher versteckt. Obwohl Ulmen Wuchshöhen von bis zu 35 Metern erreichen und ein hohes Alter von etwa 400 Jahren erreichen können, findet man heute durch das Ulmensterben meist nur noch junge Ulmen, da sie früh durch die Schädigungen absterben.

Ulmen in der Kunst

 

Ulmen kommen nie in Reinbeständen vor, sondern nehmen im Durchschnitt weniger als 1 % am Mischwäldern ein. Sie benötigen lockere nährstoffreiche und kalkreiche Böden. Es gibt 30 Arten von Ulmen, von denen nur drei in Europa heimisch sind und ein Großteil in Asien. Heimisch sind die Bergulme, die Feldulme und die Flatterulme. Die Blätter sind stark gezackt, oft dreispitzig und im Gegensatz zu den meisten anderen Baumarten wechselständig angeordnet. Die Rinde älterer Ulmen weist Furchen auf. In Frankreich weist die Feldulme vermehrt Maserstrukturen auf das Holz kann hier bis zu braunschwarz aussehen mit einer sehr intensiven Maserung.

Woodandform Pfeffermühlen aus Ulmenholz und Ulme Maserknolle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Holz der Ulme wird im Handel auch häufig als Rüster bezeichnet. Es ist eher hart und zäh, teilweise rau und rissig, daher nicht einfach zu bearbeiten. Die verschiedenen Ulmenarten bringen sehr unterschiedliche Färbungen und Maserungen hervor. Unsere Woodandform Pfeffermühlen aus Ulmenholz fertigen wir überwiegend aus den seltenen Maserknollen der Ulme. Wir hatten das große Glück vor einiger Zeit aus den Altbeständen eines Tischlermeisters in Frankreich Bohlen voller Maserknollen einer uralten Ulme erwerben zu können, die über dreißig Jahre ungenutzt in seiner Werkstatt lag. Es versteht sich von selbst, dass heute so besonderes Holz überhaupt nicht mehr auf den Markt kommt.

Ulme als Bonsai - Elm tree

Die chinesischen Ulmen werden übrigens besonders gerne zur Züchtung wunderschöner alter Bonsai genutzt. Offensichtlich eignen sich die Ulmen besonders gut um die kleinen Kunstwerke zu schaffen. Sie verzweigt sich fein und bekommt sehr kleine Blätter.

In den skandinavische Götter- und Heldenliedern der Edda gilt die Ulme als mytisch weiblich.